Freitag, 29. Dezember 2006

Mein guter Vorsatz: Massnahmenplan gegen die Arthrose

Heute habe ich den Tag damit verbracht mir einen vernünftigen Plan zur Bekämpfung meiner Arthrose aufzustellen.

Los geht es mit der Ernährung: Das ist die schwierigste Veränderung, ich habe mich zwar bislang schon relativ gesund ernährt mit viel Obst und Gemüse, aber ein schönes Steak und dazu ein Glas Rotwein ist schon was Feines. Ich werde erstmal unter der Woche keinen Alkohol mehr trinken, sondern nur noch am Wochenende ein Glas Rotwein, wenn ich das bis Februar durchhalte, ist die Fastenzeit eine gute Gelegenheit zu probieren auch am Wochenende keinen Alkohol zu trinken. Meine Freundin nutzt schon seit Jahren die Fastenzeit auf Alkohol, Kaffee und Zucker zu verzichten, obwohl sie nicht gläubig ist. Aber sie sagt, es tut ihr gut jedes Jahr einige Wochen etwas enthaltsamer zu leben. Dann könne wir uns jedenfalls gegenseitig gut zureden. Den Kaffee und Schwarztee werde ich ebenfalls reduzieren und ab Februar auch darauf ganz verzichten. Da wird sich auch meinen Zahnarzt freuen, der schickt mich jedes Jahr zur Intensivreinigung, weil ich trotz Putzen immer wieder Beläge vom Schwarztee auf den Zähne habe, die nicht gut aussehen und den Zahnschmelz angreifen.
Fettes Fleisch werde ich endgültig vom Speiseplan streichen, das ist in Ordnung. Soviel essen wir eh nicht, und statt Rindersteak werde ich künftig halt Pute essen, seufz. Außerdem steht ab sofort öfter Fisch auf dem Speiseplan. Ich glaube Dieter ist das auch recht, er isst gern Fisch. Wenn ich Pasta mache, werde ich künftig öfter mal Vollkorn- oder Dinkelnudeln ausprobieren.
Morgens gibt es jetzt Müsli statt Brötchen, mal schauen, ob ich mich daran gewöhnen kann, denn Müsli ist nicht so wirklich meine Sache. Darüber kommt Litozin, das ist ein Hagebutten-Pulver, das innerlich helfen soll den Gelenkknorpel zu stärken und wieder geschmeidig zu machen.

Morgens nach dem Aufstehen mache ich jeden Tag 10 Minuten vorsichtige Gymnastik um die Gelenke in Schwung zu bekommen. Für die Schulter ein paar Minuten Beweglichkeitstraining, und für das Knie bekomme ich ja jetzt Physiotherapie und lerne dort noch einige Übungen. Am besten gefällt mir bislang – allerdings war ich erst einmal dort – eine Übung mit dem großen Medizinball. Ich liege flach auf dem Rücken, setze die Füße auf den Ball und rolle ihn vor und zurück. Die Übung, die ich bislang immer in der Wanne gemacht habe, ist dort als „Trockenübung“ mit dabei. Eine Schaumstoffrolle wird unter die Kniekehle gelegt, und ich muss den Unterschenkel bis in Kniehöhe vorsichtig anheben. Die Therapeutin sagte, im Wasser kann ich die Übung auch weiter machen, ich muss nur immer darauf achten den Unterschenkel nicht zu hoch zu heben und das Knie nicht durch zu strecken.

Nachmittags mache ich künftig jeden Tag einen langen Spaziergang, zweimal in der Woche ist dabei das Schwimmbad mein Zwischenziel. Bevor ich abends ins Bett gehe, reibe ich das Knie und die Schulter mit Weihrauchbalsam ein. Das soll gegen den Anlaufschmerz morgens helfen.

Hört sich eigentlich alles ganz simpel an, ich werde das Ganze nächste Woche nochmal mit meinem Arzt durchsprechen, ob das so Sinn macht, aber ich denke es ist auf jeden Fall ein guter Anfang.

Mittwoch, 27. Dezember 2006

Geschafft - Weihnachten ist vorbei

Es ist geschafft – die Feiertage sind vorbei und das Haus ist endlich wieder leer und ruhig. Ich bin es schon gar nicht mehr gewohnt so viele Menschen zu Gast zu haben. Immer und überall ist jemand. Aber es waren ja alles Familienmitglieder – oder zumindest fast Familienmitglieder.

Mein Bruder und seine Frau konnten leider nur zu Heiligabend bleiben, am ersten Feiertag mussten die beiden weiter zu seinen Schwiegereltern. Aber Marlies und die Kinder mit ihren Partnern sind das ganze Fest über geblieben.

Dieter hat sich wahnsinnig gefreut über den Rundflug, sobald das Wetter richtig schön und damit die Sicht über Berlin gut ist, will er ihn antreten. Er hat mir eine Perlenkette geschenkt, die ich mir zu den Ohrringen gewünscht hatte. Sie ist wunderschön.
Die Kinder haben sich über ihre Finanzspritzen für die Silvesterurlaube gefreut – Svenja ist ja heute ganz früh mit Kevin nach Wien geflogen und Daniel ist vorhin mit Hannah in den Skiurlaub in die Hohe Tatra gefahren. Hoffentlich haben sie Schnee.
Über ihr Geschenk habe ich mich auch gefreut – ein großer Wellness-Korb mit Pflegeprodukten von Frei Öl, viele kleine Badzusätze und einen Gutschein für die Therme in Bad Saarow.
Die Abmachung mit meinen Geschwistern hat auch dieses Jahr wieder perfekt funktioniert – wir schenken uns schon seit Jahren gegenseitig Bücher, die wir hinterher einmal in die Runde tauschen.

Im Anschluss an die Bescherung sind wir in die Messe gegangen. Ich gebe es ja zu – es war nicht die beste aller Ideen in die Kirche zu gehen, aber für mich gehört es Weihnachten einfach dazu. Es hat wahnsinnig gezogen, und ich nehme an wegen der Kälte und den unbequemen Bänken war mein Knie mal wieder beleidigt. Auf meinen Eggnogg habe ich dann lieber verzichtet und mich daheim mit einem dicken Quarkwickel auf das Sofa verzogen.

Am ersten Feiertag habe ich noch im Bett eine Tablette gegen die Schmerzen genommen um überhaupt hoch zu kommen, das Knie war definitiv nicht in Feiertagsstimmung. Nicht gerade der beste Start in den Tag ... . Vielleicht hatte ich aber auch einfach keine Lust auf Hannah – die neue Freundin von Daniel. Zu alles und jedem hat sie eine Meinung, die sie auch kundtun muss. Einfach anstrengend das Mädel. Statt zu frühstücken habe ich ein langes Meersalz-Bad genommen, und in der Wanne habe ich ganz vorsichtig ein paar Übungen für mein Knie gemacht, die ich in einem meiner Bücher gefunden hatte: Ein Wannenkissen oder ein zusammengerolltes Handtuch unter das Knie legen, und den Unterschenkel vorsichtig immer bis auf die Höhe des Kissens bzw. des Handtuches heben. Danach das patschnasse Handtuch auf das Fußgelenk legen und unter Wasser das Knie anwinkeln und wieder vorsichtig strecken.

Danach war ich zumindest wieder so fit, dass wir zum Essen in die Remise fahren konnten. Danach haben wir einen gemütlichen Spaziergang am See gemacht. Nach einer guten Stunde war ich zwar ganz froh wieder beim Auto angelangt zu sein, aber die frische Luft und die Bewegung haben gut getan.

Und gestern das Essen von Kevin - einfach ein Gedicht, aber davon ein anderes Mal mehr.

Samstag, 23. Dezember 2006

Weihnachten steht vor der Tür ...

Endlich sind Haus und Garten komplett geschmückt, der Christbaum steht in der Garage und alle Einkäufe sind erledigt. Weihnachten kann so langsam kommen. Auch wenn es sich dieses Jahr noch gar nicht nach Weihnachten anfühlt. Irgendwie fehlt die rechte Weihnachtsstimmung in Berlin, es ist viel zu warm und es wurde auch weniger geschmückt als die letzten Jahre.

Gestern Abend haben wir den Christbaum geschlagen – es war ziemlich klamm in der Schonung in Diedersdorf, aber wie es da geduftet hat, herrlich. Heute morgen hatte ich wieder Schmerzen im Knie und in der Schulter, das Stapfen durch den feuchten Wald und das Baumschleppen waren wohl keine so gute Idee. Wie heißt es so schön „deutlich präsenter Anlaufschmerz“. Da es nach dem Duschen und Frühstücken nicht besser wurde, habe ich wieder Assalix genommen, für morgen ist ja doch noch einiges vorzubereiten.
Beim Frühstücken hat meine Schulter so laut geknirscht, dass Daniel schon Witze darüber gerissen hat – ich solle das Scharnier doch mal wieder ölen ... . Ich habe es mit Humor genommen und eine extra Portion Margarine auf das Brötchen geschmiert „für das Scharnier“. Die schmeckt zwar nicht so gut wie richtige Butter, aber ich soll ja tierische Fette möglichst vermeiden.

Dieses Jahr werden wir eine richtig große Runde sein – meine Schwester, mein Bruder und seine Frau, und die Kinder haben dieses Jahr ebenfalls beide eine Begleitung. Den Freund von Svenja kenne ich schon länger, die beiden sind ja schon seit fast 2 Jahren zusammen, Kevin ist ein netter Kerl. Die neue Freundin von Daniel habe ich zwar schon einmal kurz kennen gelernt – aber es war halt diese klassische Szene, wo am frühen Morgen auf einmal ein neues Gesicht am Tisch sitzt. Heilig Abend wird also das erste richtige Kennenlernen sein. Es wird für sie sicherlich aufregender und stressiger als für uns.
Auf jeden Fall lohnt es sich diesmal eine große Gans in den Ofen zu schieben und schöne Beilagen vorzubereiten: Rotkohl, gebackener Kürbis, Kartoffeln und Maronen. Vorweg gibt es eine leichte Kräutersuppe.
Meine Geschwister haben Desserts versprochen, Matthias bringt seine „Herren-Creme“ mit. Marlies wollte partout nicht verraten was sie mitbringen wird, aber ich hoffe auf ihre fantastische Schoko-Mousse.

Wenn wir von der Mitternachtsmesse zurückkommen, wird es noch selbst gemachten Eggnogg und Plätzchen geben.

Am ersten Feiertag gehen wir schön Essen, Dieter hat in der Remise bei Potsdam einen Tisch reserviert – und für den zweiten Tag hat Kevin ein Überraschungsmenue angekündigt. Zu meinem Geburtstag hat er schon mal für uns gekocht – ungewöhnlich und lecker. Es war ein Ofengericht mit Lammfleisch, Süßkartoffeln, Aprikosen und afrikanischen Gewürzen. Das Lammfleisch wurde in Streifen geschnitten, und nach dem Würzen geflochten – es sah witzig aus und schmeckte seeeehr gut. Ich bin gespannt, was er diesmal zaubern wird.

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Heute beim Arzt

Die Anlaufschmerzen waren heute mal wieder heftig und ich möchte Weihnachten gern ohne Schmerzen genießen. Deshalb war ich heute bei meinem Arzt – zumindest in seiner Praxis. Er selber ist bereits im Weihnachtsurlaub aber er hatte eine Vertretung dort. Zwar noch recht jung, aber die Ärztin machte einen recht kompetenten Eindruck auf mich.

Ich habe sie auf die Schmerzmittel angesprochen, die ich seit Montag nehme.
Das Assalix findet sie sehr gut, es sei ein altbewährtes Mittel, zumindest der Extrakt, der dem Mittel zugrunde liegt, welches seit einigen Jahren wieder mehr Beachtung findet. Sie sagte, wenn die Schmerzen zu stark werden, dann müsse ich halt wieder Schmerzmittel nehmen, und wenn ich Aspirin und so nicht vertrage, dann sei das eine sehr gute Alternative. Es dauere allerdings einige Tage, bis es richtig anschlägt.
Auch über andere Mittel auf biologischer Basis haben wir gesprochen – viele alte Hausmittel, die schon lange eingesetzt werden, wurden wohl in den letzten Jahren auf ihre Wirksamkeit untersucht, mit offenbar erstaunlichen Resultaten. Sie hat keine Probleme damit, wenn ich davon etwas auf eigene Verantwortung nehme, weil es eben natürliche Stoffe sind, die schon lange erfolgreich eingesetzt werden, ohne dass von Nebenwirkungen berichtet worden wäre. Solange sie in der Apotheke verkauft werden, müsste ich mir auch keine Sorgen bezüglich der Reinheit der Inhaltsstoffe machen. Gutes habe sie in letzter Zeit von Weihrauchbalsam, Hagebutten-Extrakt und Teufelskralle gehört, wobei sie mir allerdings nicht zur Teufelskralle raten würde, da ich ja leicht Magenprobleme bekomme.

Gut war, dass sie sich richtig Zeit genommen hat, um mit mir in Ruhe über meine Arthrose im Knie und in der Schulter zu sprechen. Sie hatte auch Verständnis für meine Sorgen, was in einigen Jahren sein wird, wenn es immer schlimmer wird, wie es mir die Ärzte immer erzählen. Und vor allem sagte sie, dass es nicht schlimmer werden muss – zumindest nicht so schnell. Durch die Umstellung der Ernährung und regelmäßige Bewegung könne die Arthrose zwar nicht geheilt, aber doch die Beschwerden gelindert und die Schmerzen verringert werden.
Damit schlägt sie genau in die Kerbe, was ich mir eigentlich auch schon vorgenommen habe.

Zusammen haben wir nun folgenden Plan aufgestellt:
Umstellung der Ernährung ab Januar – jetzt noch das komplette Festtagsmenue verändern: unmöglich. Da hat sie auch Verständnis und sagt, dass es gut sei mit einem guten Vorsatz in das neue Jahr zu gehen und dann auch gleich am ersten Tag damit zu beginnen. Ich soll keinen Alkohol mehr trinken, wenig Kaffee und Schwarztee und sehr viel Vollwertkost essen, mit viel Obst und Gemüse und wenig Fleisch. Aber dafür mindestens zweimal pro Woche Fisch. Sie hat mir auch gleich eine Liste mitgegeben, welche Nahrungsmittel gut sind, und welche ich gar nicht oder nur selten essen soll.
Ich werde morgen mal schauen, ob es ein Rezeptbuch für Arthrose-Kranke gibt.
Nach den Feiertagen soll ich wieder regelmäßig meine Übungen für die Schulter machen und für das Knie hat sie mir gleich eine Überweisung an den Physiotherapeuten mitgegeben, damit er mir zusätzliche Übungen zeigt und mit mir einübt.
Über die Feiertage soll ich ruhig Schmerzmittel nehmen, um mich überhaupt bewegen und Weihnachten genießen zu können.
Außerdem soll ich jeden Tag spazieren gehen oder schwimmen und wenn es draußen wieder schön ist auch mit dem Fahrrad fahren. Hauptsache jeden Tag etwa eine halbe Stunde leichte Bewegung.

Mittwoch, 20. Dezember 2006

Jetzt kann Weihnachten kommen ...

Heute habe ich mich total gefreut. Als ich vom Einkaufen wieder nach Hause kam, strahlte mich auf der Auffahrt eine leuchtende Tanne an. Svenja hat heute Nachmittag die Tanne richtig hübsch geschmückt. Sie hat die Lichterschlangen angebracht und auch einige Kugeln und Sterne in die Tanne gehängt.
Sogar die noch fehlenden Dekorationen im Haus hat sie erledigt. Alles hatte ich nicht geschafft, weil beim Verlegen der Lichtschlangen die Schulter nicht richtig mitspielte, da wollte ich eigentlich Dieter am Samstag drum bitten.
Natürlich hat sie mir die Arbeiten nicht ohne Hintergedanken abgenommen – sie will über Silvester mit ihrem Freund nach Wien fahren, um dort mit Freunden ins neue Jahr zu feiern. Damit kam sie gestern Abend an, gerade als ich mit meiner Freundin ins Kino wollte. Spontan habe ich natürlich nicht „ja“ gesagt, aber im Prinzip spricht ja nichts dagegen. Sie ist 17 - im Sommer waren die beiden schon zusammen in London und sie sind für ihr Alter durchaus verantwortungsbewusst.
Vielleicht können wir uns ja darauf verständigen, dass sie mir den Christbaum Heiligabend schmückt, und dann darf sie fahren. Mit der Schulter habe ich keine Chance die Spitze oben auf zu setzen.

Im Kino haben wir gestern endlich den neuen James Bond gesehen – und waren positiv überrascht. Der „Neue“ macht seine Sache wirklich gut und das neue Konzept hat mir gut gefallen. Allerdings nimmt man auch dem neuen Bond nicht ab, dass er sich bis über beide Ohren verliebt und für eine Frau in den Ruhestand tritt – das klärt sich zwar zügig wieder, aber diesen Ausflug in die Kategorie „Herzschmerz“ hätte man sich sparen können.
Ansonsten – einfach klasse, die Verfolgungsjagd gleich am Anfang über die Baustelle hat mir den Atem geraubt, ich mochte teilweise gar nicht hinsehen. Und der neue Bond hat auch eine ganz eigene Charakteristik – nicht mehr so glatt wie Brosnan, irgendwie gewitzter und berechnender. Er rennt nicht einfach hinter dem Gangster her, sondern nutzt Abkürzungen und nach einer Prügelei sieht man ihm diese auch an.
Doch, der Abend hat sich gelohnt – allerdings beschwerten sich nach fast 3 Stunden im Kinosessel ohne Bewegung die Schulter und das Knie lautstark im Chor – den Absacker im Lindenbräu haben wir deutlich kürzer gehalten als normalerweise.

Montag, 18. Dezember 2006

Weihnachtsmarkt in Spandau

Ich besuche fast jedes Jahr den Weihnachtsmarkt in Spandau – er ist einfach der schönste Weihnachtsmarkt in ganz Berlin. Der an der Oper ist auch nett, aber ich finde er ist zu durchgestylt.
Heute haben wir es endlich geschafft hinzufahren. Die Altstadt war wie immer schön geschmückt und abgesehen von dem inzwischen schon üblichen Rummel gleich am Rathaus war es auch wieder ein schöner traditioneller Weihnachtsmarkt. Bis zur Kirche haben wir es geschafft, auch die Buden nd die Pyramide auf dem Markt konnten wir noch entspannt anschauen, aber dann fing das blöde Knie wieder an zu schmerzen. Ich glaube ich habe es ein wenig verdreht, als ich meiner Freundin den Glühwein gereicht habe. Nicht so, dass ich gleich zusammenbrechen würde oder mich nicht mehr bewegen könnte, aber immer wenn ich ein paar Minuten gestanden hatte um zu warten oder in Ruhe etwas zu essen, war es als ob erst eine Sperre überwunden werden muss, bevor das Knie wieder funktioniert und es war wieder dieser fiese ziehende Schmerz, der einem einfach die Laune verdirbt.
Wir sind dann zwar die zweite große Straße in der Altstadt noch abgelaufen, aber es hat keinen Spaß mehr gemacht. Zum Glück hatten wir einen Parkplatz im Parkhaus am Rathaus bekommen, da mussten wir zumindest nicht mehr ganz so weit laufen. Auf dem Weg habe ich aus der Apotheke noch ein Schmerzmittel besorgt und gleich eingenommen. Die Apothekerin hat mir Assalix empfohlen. Sie sagte, dass es im Prinzip wie Aspirin sei, nur besser verträglich weil es den Magen nicht angreift, aber dafür sind es ganz schön große Tabletten. Ich hatte um etwas anderes gebeten, weil ich immer wieder Magenschmerzen von dem Aspirin bekommen habe, obwohl ich es fast immer genommen habe, nachdem ich schon etwas gegessen hatte um den Magen zu schonen.
Daheim habe ich meine Einkäufe – schöner Baumschmuck aus Glas, Holz und Stroh – erstmal beiseite gestellt und mich mit einem dicken Quarkumschlag jetzt vor den Rechner gesetzt um mich ein wenig abzulenken. Ich war bei Amazon shoppen und habe mir einige Anbieter von Rundflügen in historischen Maschinen angeschaut. Dieter erzählt immer noch ganz begeistert von den Flugzeugen in Salzburg. Zu Weihnachten bekommt er von mir einen Flug im „Rosinenbomber“.

Für heute Abend habe ich Entenkeulen in Pflaumensoße mit Sternanis und Zimt geplant, die Keulen marinieren schon seit heute morgen – ich geh mal und schiebe sie in den Ofen. Dazu Polenta und ein schöner Rotwein, ich freue mich schon richtig darauf. Wenn die Keulen im Ofen sind, lege ich mich noch kurz in die Wanne und versuche das Knie ein wenig im Wasser zu bewegen, die Schmerzen sind zumindest weniger geworden.

Sonntag, 17. Dezember 2006

Urlaub in Salzburg

Lange Zeit war es nur die Schulter, die knirscht und manchmal schmerzt, wenn ich sie mal wieder zu stark belastet habe. Aber seit einigen Monaten habe ich morgens auch immer mal wieder Schmerzen im linken Knie. Wenn ich aufstehe, ist es dann ein richtig fieser Schmerz innerhalb des Knies, als wenn jemand ein Stückchen Schmirgelpapier darin vergessen hätte. Nicht jeden Morgen und meist auch nicht sonderlich stark, aber so ein bis zwei Mal die Woche habe ich wirklich Schwierigkeiten morgens in gewohntem Tempo aus dem Bett zu kommen. Wann es genau auftritt und wann nicht, habe ich noch nicht herausgefunden, aber deshalb schreibe ich ja dieses Krankheitstagebuch – vielleicht ergibt sich ja ein Muster.

Besonders schlimm war es allerdings im September.
Mein Mann hatte sich eine Woche frei genommen und wir sind endlich mal wieder zusammen für einige Tage in Urlaub gefahren. Ich hatte vorher noch eben den Garten fertig gemacht und freute mich sehr auf ein paar Tage allein mit Dieter. Wir waren im Salzburger Land. Die Landschaft war herrlich, das Wetter gut und eigentlich war alles, wie man sich einen Urlaub im Herbst vorstellt, einfach perfekt um zu wandern. Wir hatten uns einige nette Touren heraus gesucht, mit einigen schwierigen Tagesstrecken, die wir aber als geübte Wanderer locker geschafft hätten.
Zum Glück sind wir mit dem Auto gefahren, denn letztendlich haben wir fast jeden Tag im Auto verbracht, weil ich einfach nicht richtig laufen konnte. Es hatte schon angefangen, als wir am Samstagabend in Salzburg ankamen – dort wollten wir bis Dienstag früh bleiben und dann weiter ins Salzkammergut fahren um zu wandern.
Gleich beim Aussteigen konnte ich das Bein nicht vernünftig strecken und jeder einzelne Schritt tat weh. Ich habe mich gleich in den Gastraum der Pension gesetzt, mein Mann hat sich um die Formalitäten und das Gepäck gekümmert. Für den Abend hatten wir zum Glück nichts geplant – ich bin auf unser Zimmer gehinkt und habe mich gleich hingelegt. Als Dieter mit dem Essen kam, hatte er vom Pensionsbesitzer eine heiße Wärmflasche, einige Tücher und eine Schüssel mit einer merkwürdig aussehenden lauwarmen Masse in die Hand gedrückt bekommen. Die sollte ich auf das Knie schmieren und mit den Tüchern bedecken. Mir war in dem Moment völlig egal was es war – das Knie hat mir derart die Laune verdorben, dass ich es am liebsten einfach ausgebaut und weggeworfen hätte – ich hätte alles getan um das Knie wieder bewegen zu können. Also den Brei auf das Knie, Tücher drüber und das ganze Konstrukt habe ich dann auf der Wärmflasche gelagert.
Am nächsten Morgen war das Knie fast wieder in Ordnung, die ersten Schritte waren noch etwas unangenehm und ich hatte einen kräftigen Ausschlag am Knie. Aber der war mir an dem Morgen sehr viel lieber als die Schmerzen vom Vorabend. Beim Frühstücken hat mir der Pensionsinhaber dann auch verraten was ich mir da auf die Haut geschmiert hatte: Einen Brei aus Brennesselsamen. Er hat selber Arthrose und bei ihm wirke es zusammen mit der Wärmflasche Wunder.
Im Laufe des Tages juckte der Ausschlag ganz fürchterlich, aber zumindest funktionierte das Knie soweit, dass ich mit Dieter einen Stadtbummel machen konnte.
Gleich morgens sind wir auf die Festung spaziert und haben diesen herrlichen Blick genossen. Nach zwei Stunden sind wir aber wieder runter in die Stadt gefahren weil es zu voll und heiß wurde. Den Rest des Tages haben wir damit verbracht die beiden Mozart-Häuser zu besuchen und haben uns von einem Cafè zum nächsten gehangelt. Die Stadt war – wie nicht anders zu erwarten – von Mozartklängen getränkt, an jeder Ecke spielte ein anderer Musikant oder eine kleine Gruppe, es war herrlich. Am Spätnachmittag, nachdem wir den Dom besichtigt hatten, fing nur leider das Knie wieder an zu schmerzen. Ich habe ein paar Aspirin genommen und wir haben ein Taxi zurück in die Pension genommen.
Den Abend haben wir im Restaurant am Flughafen verbracht, im Hangar 7. Das Essen war toll zubereitet und Dieter hat den ganzen Abend über die Flugzeuge im Hangar erzählt – ich glaube er würde sich gern in einen der alten Kampfjets setzen und einen Flug wagen. Während des Essens haben wir dann beschlossen nicht mehr wandern zu gehen. Mit dem Knie war es mir einfach zu unsicher, ich konnte einfach keine langen Strecken mit meinem Knie laufen, schon gar nicht mit Steigungen. In der Stadt ein paar Stunden schlendern ging – aber vernünftig wandern, keine Chance.
Zurück in der Pension haben wir mit dem Wirt gesprochen, wir konnten die Buchung zumindest noch bis Donnerstag verlängern und haben dann den Wanderurlaub in einen Autourlaub gewandelt. Für die anderen Unterkünfte mussten wir zum Glück keine Stornierungskosten zahlen. Also haben wir an den restlichen Tagen das Salzburger Land mit seinen vielen Seen, Kirchen und sonstigen Attraktionen mit dem Auto erkundet.
Gegen meine Überzeugung habe ich noch einige Male Aspirin genommen, ich wollte zumindest noch ein wenig von unserem Urlaub haben. Bei einem Kollegen von Dieter habe ich erlebt, was die dauerhafte Einnahme von Schmerztabletten bewirken kann – ihm wurde vor einigen Monaten ein Teil seines Magens entfernt, weil er durch die ständige Einnahme von Schmerzmitteln Magengeschwüre und -bluten bekommen hatte. Aber durch das Aspirin konnte ich jedenfalls mit Dieter auf unseren Touren zwischendurch immer wieder Spaziergänge machen und die Treppenstufen der Kirchen überwinden. Wir waren unter der Woche auch ein zweites Mal auf der Festung um in Ruhe die Ausstellungen zu besuchen.
Dieser Mix von vielen kleinen Spaziergängen und den Autofahrten hat meinem Knie offenbar recht gut getan, die Schmerzen sind zwar nicht völlig verschwunden, aber nicht mehr so stark wie direkt bei der Ankunft. Das Knie hat auch nicht mehr dauerhaft geschmerzt.
Auf die Wärmflasche habe ich noch einige Male zurückgegriffen, aber den Brennesselbrei habe ich kein zweites Mal auf das Knie geschmiert. Und auch die anderen Hausmittelchen von unserem – ansonsten sehr sehr netten – Wirt habe ich lieber nicht mehr ausprobiert. Er hatte noch Weidenrindentee und Hagebutten-Gelee da. Es war sicher alles gut gemeint, aber nach meiner Erfahrung mit dem Brei habe ich lieber verzichtet. Der Ausschlag juckte noch die ganze Woche und ganz verschwunden ist er erst, als ich schon wieder einige Tage in Berlin war.
Am Donnerstag ist Dieter dann mit dem Auto nach München gefahren, er konnte noch einen Kundentermin dort in die Rückfahrt integrieren, und ich bin geflogen – nochmal diese vielen Stunden auf der Autobahn, das musste nicht sein. Seit ich wieder in Berlin bin, treten zwar manchmal die morgendlichen Gelenkschmerzen auf, als wenn ich Schmirgelpapier im Gelenk hätte, aber ich kann mich zumindest nach einer Weile wieder bewegen. So schlimm wie in Salzburg hatte ich es seitdem nicht wieder.

Samstag, 16. Dezember 2006

Ein Sturz mit Folgen

Im Spätsommer vor zwei Jahren fing alles an – eigentlich ganz harmlos. Ich war unterwegs um für meinen Garten einige Pflanzen zu kaufen. Als ich gerade mit meinen Einkäufen ins Haus gehen wollte, bin ich mit meinem Schuh an einer Treppenstufe hängen geblieben und gestürzt. Zum Glück war es kein Splitterbruch, aber die Schulter war angebrochen, mit Rissen im Gelenk. Ich denke, dass nennt man dann Glück im Unglück.

Es folgten einige Wochen Gips, dann monatelang Physiotherapie – der Arzt sagte nach spätestens einem halben Jahr würde alles wieder in Ordnung kommen und der Arm dann wieder so funktionieren wie er soll.

Tja – die Schulter sah das anders.
Durch die Physiotherapie ist die Schulter zwar wieder beweglich geworden, aber ich kann den Arm nicht mehr so weit hoch heben, wie auf der linken Seite. Wenn ich jetzt nachts auf der rechten Seite liege, ist der Arm morgens steif und es knirscht in der Schulter, wenn ich die ersten vorsichtigen Bewegungen mache, oft schmerzt die Schulter auch. Meine Physio hat mich wieder zum Arzt geschickt, als ich ihr davon berichtet habe, und der hat nach einem langen Blick auf das Röntgenbild gesagt, dass ich jetzt mit einer Arthrose in der Schulter leben müsse, und auch mit dem schleichend stärker werdenden Gelenkschmerz. Er sagte, eine Arthrose könne sich nach einem Sturz auf ein Gelenk bilden, weil der Gelenkknorpel einerseits durch den Sturz selber Verletzungen davongetragen habe, und andererseits durch die lange Ruhigstellung des Gelenks der Knorpel nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt worden sei, um zu regenerieren.

Eigentlich hatte ich mit etwa einem halben Jahr Physiotherapie gerechnet – es wurde mehr als ein Jahr daraus, im Herbst letzten Jahres habe ich die Therapie abgebrochen, weil ich das Gefühl hatte, dass es überhaupt nichts bringt. Einige Übungen mache ich zu Hause weiter, immer mal zwischendurch wenn ich Zeit und Lust habe. Und das Liegen auf der rechten Seite vermeide ich natürlich soweit es geht, aber natürlich drehe ich mich nachts immer mal wieder auf die falsche Seite, was am nächsten Morgen entsprechend bestraft wird. Ich habe es mit einem so genannten Seitenschläferkissen versucht, das hilft ein wenig, aber ganz verhindert es nicht, dass ich mich auf die rechte Seite drehe.

Freitag, 15. Dezember 2006

Arthrosetagebuch - jetzt geht es los

Ich heiße Marina und habe mich nun endlich dazu entschlossen gegen meine Arthrose zu kämpfen.
Ich bin 43 und wie ich finde noch viel zu jung um den Ärzten zu glauben, die mir einreden wollen, dass die Arthrose in meiner Schulter und in meinem Knie den Rest meines Lebens mehr oder weniger stark – auf jeden Fall immer stärker - beeinflussen wird.

Erstmal ein paar Sätze zu mir: Ich wohne in Berlin und bin stolze Mutter von zwei mehr oder weniger anstrengenden Teenagern. Aus der schlimmsten Phase sind die Zwei mittlerweile raus, sie machen beide im nächsten bzw. übernächsten Jahr ihr Abitur und so wie es aussieht, werden sie es auch ganz locker schaffen.
Meine Tage verbringe ich im Haushalt und im Garten, die Abende im Kino und natürlich mit vielen Büchern. Ab und an schau ich mir auch gern mal eine Ausstellung an – Berlin bietet ja wirklich für jeden Geschmack und jede Laune etwas. Vor kurzem habe ich ein neues Hobby, das Internet entdeckt. Daniel, mein Sohn, hat sich in den letzten Wochen die Zeit genommen und mir erklärt, wie ich mit dem Computer umgehen soll und wie ich Informationen im Internet finde – er hat wirklich Geduld mit mir aufbringen müssen. Und heute haben wir zusammen diese Seite angelegt. Ich bin zwar nicht gerade auf den Kopf gefallen, aber Computer und Internet sind einfach völlig neue Themen für mich. Als ich meine Lehre gemacht habe und die ersten Jahre danach, hatten wir gerade mal ein Terminal in der Buchhandlung. Und seit ich aus dem Job raus bin, war einfach kein Bedarf da, dass ich mich mit Computern beschäftige. Aber jetzt!

Im Internet habe ich viele interessante Seiten gefunden, auch über Arthrose, Rheuma und andere Gelenkerkrankungen. Viele Erfahrungsberichte und Tipps bestärken mich darin, dass meine Arthrose zwar ein Teil von mir ist, aber noch lange kein Grund aufzugeben und sich mit dem Schmerz abzufinden. Ich habe auch schon einige Bücher über Arthrose gelesen – im Grundsatz läuft es darauf hinaus nicht aufzugeben und aktiv zu werden. Und als ersten Schritt meiner Aktivität fange ich mit meinem Krankheitstagebuch an, um zu sehen wann und warum es mir schlecht geht, und vor allem wann es mir gut geht!
Um meine Fähigkeiten am Computer und im Internet zu schulen habe ich mich entschlossen es auf dem PC zu schreiben – und auch gleich online zu stellen. Vielleicht kann ich ja anderen Betroffenen ein wenig damit helfen. Wenn die Kommentarfunktion auf dieser Seite funktioniert, sind auch alle Leser eingeladen mir von ihren Erfahrungen mit ihrer Arthrose zu berichten.

Hier einige Seiten, die ich gefunden habe:
Deutsches Arthrose-Forum: http://www.deutsches-arthrose-forum.de/
Rheuma-Liga: http://www.rheuma-liga.de
Arthrose-Hilfe: http://www.arthrose-hilfe.com/
Deutsches Grünes Kreuz: http://www.dgk.de/, mit dem Schmerz-Forum: http://www.forum-schmerz.de
Bei einigen anderen Seiten, auch von Selbshilfegruppen, bin ich mir noch nicht sicher, wie seriös die sind.